Berufliches Schulzentrum für Wirtschaft Dresden „Prof. Dr. Zeigner“ – Sanierung einer Hans-Erlwein-Schule und Freianlagen


Führungen

Mit Architekturbüro: Sonntag, 29. Juni, 11:00 – 12:30 Uhr
Mit Landschaftsarchitekturbüro: Sonntag, 29. Juni, 12:30 – 13:30 Uhr

Ort
Sachsen
Melanchthonstraße 9
01099 Dresden
Nutzungsart
Projekt

Das Berufliche Schulzentrum für Wirtschaft wurde als 4. Fach- und Fortbildungsschule für Knaben im Zeitraum vom 02.04.1914 bis zum Frühjahr 1916 als letzte der von Hans Erlwein in Dresden geplanten Schulbauten errichtet. Seit 1928 dient das Gebäude der beruflichen Ausbildung und trägt seit dem Jahr 1971 den Namen „Prof.-Dr.-Zeigner-Schule“.
Das Projekt beinhaltet die Sanierung des denkmalgeschützten Bestandsgebäudes an der Melanchthonstraße sowie die Errichtung eines Erweiterungsbaus mit integrierter Sporthalle an der Tieckstraße. Alt und Neu stehen sich vis-à-vis gegenüber und begrenzen einen geschützten Innenbereich. Der viergeschossige Altbau entstand ehemals als Lückenschluss zwischen einer vorhandenen Gründerzeitbebauung. Dabei ist die Traufhöhe des Gebäudes geringfügig niedriger als die Umgebungsbebauung gehalten.
Im Bestandsgebäude wurde durch Umnutzung und sorgfältigen Rückbau das historische Raum- und Funktionskonzept Erlweins wiederhergestellt. Dies betrifft z.B. die Anordnung der Verwaltungsbereiche in der Mittelachse des Gebäudes, die Lage der Unterrichtsräume in ursprünglicher Größe beidseitig dieser Achse sowie die zwischenliegenden Vorbereitungsbereiche für Lehrer. Um das geforderte Raumprogramm umsetzen zu können, war die Ertüchtigung und Aufwertung des auch ursprünglich für Unterrichtsräume vorgesehenen Sockelgeschosses notwendig.
Im Ergebnis intensiver Befunduntersuchungen wurde die originale Farbfassung im Innenbereich nachempfunden, an exponierten Stellen erfolgten Freilegungen noch vorhandener grafischer Wand- und Deckenelemente. Die Aula im obersten Geschoss erhielt ihre frühere Gestaltung weitestgehend zurück. Ebenfalls überarbeitet wurden die Fassaden, hier dienten noch vorhandene Putzreste als Grundlage für die gewählte Farbtönung. Historische Schrankwandanlagen wurden restauratorisch aufgearbeitet und in die Klassenraumgestaltung integriert.
Das berufliche Schulzentrum befindet sich im Stadtteil Äußere Neustadt, der durch gründerzeitliche Blockrandbebauung geprägt wird. Durch die bauliche Konfiguration von Bestandsgebäude an der Melanchthonstraße und dem Erweiterungsbau an der Tieckstraße ist zwischen den Gebäuden ein innenliegender Pausenhof entstanden. Um den beengten Platzverhältnissen Rechnung zu tragen, wurde das Umkehrdach der Sporthalle als begehbarer Dachgarten und Außenfläche der Mensa konzipiert. Die hohe Freiraumqualität wird erreicht durch den Erhalt des 80 Jahre alten Baumbestandes, der extensiven Dachbegrünung, der Neupflanzung von 20 Laubbäumen und den zahlreichen Sitzmöglichkeiten in Form von Tischgruppen, Bänken und Liegedecks.
Der Dachgarten sowie die angrenzenden Freiflächen des Neubaus wurden im ersten Bauabschnitt 2021 fertiggestellt. Pausenhof, Tiefhof, barrierefreie Zuwegung zum Altbau, grünes Klassenzimmer und Aktionsband wurden im Zuge des zweiten Bauabschnitts Anfang Februar 2025 fertiggestellt.

Besonderheiten

Berufsschulcampus mit Neubau, Altbau und Freianlagen

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