Auf dieser Seite stellen wir eine Bildergalerie mit 32 Projekten aus allen Bundesländern zur Verfügung, die eine faszinierende Bandbreite an Architekturen zeigt.
Bildergalerie Tag der Architektur 2022
13 Atelierhaus Hochschule für bildende Künste Hamburg HFBK in Hamburg-Uhlenhorst | Das Atelierhaus der HFBK entstand als freistehender Kubus neben dem Hauptgebäude Fritz Schumachers aus dem Jahr 1913. Das Erdgeschoss beherbergt drei Ausstellungsräume, während in den Obergeschossen zwölf Ateliers für Studierende angeordnet sind. Eine zentrale viergeschossige Halle mit großem Luftraum dient der Erschließung und Kommunikation. Die Klinkerfassade überzieht den Kubus wie ein Gewebe. In ihrer Schichtung erzeugen die gegenläufig angeordneten, schrägen Fensterleibungen ein spannungsreiches Bild. Büro: Winking · Froh Architekten GmbH.
22 Sanierung und Revitalisierung Hallenbad Ost, Kassel | Das „Hallenbad Ost“ ist eine ehemalige Badeanstalt im Kasseler Stadtteil Bettenhausen. Das Gebäude wurde 1929 im Bauhausstil errichtet und ist als hochrangiges Einzeldenkmal geschützt. Zur Vermietung zählen moderne Büro- und Praxisflächen sowie die Nutzung der ehemaligen Schwimmhalle als multifunktionale Eventlocation. Das Konzept basiert auf der Rückbesinnung auf die bauzeitliche Sprache des Bauhausstils. Das „Hallenbad Ost“ ist 2022 einer der Ausstellungsorte der documenta 15. Büro: Karampour + Meyer Architekten PartmbB, Kassel.
25 Probebühne in einem ehemaligen Parkhaus, Frankfurt am Main | In einem Parkhaus aus den 70er Jahren entsteht ein Arbeitsraum für Kunst und Kultur. Wo einst die Autos getankt und gewartet wurden ist jetzt die Werkstatt der NEUEN PHILHARMONIE FRANKFURT. Der Raum ist der Verwaltungssitz des freien Orchesters, Besprechungsraum und Probebühne. Als ein Ort der Veranstaltung wirkt die Kultur über die großzügige Verglasung weit in den städtischen Raum. Büro: Gerstner Kaluza Architektur GmbH,.
16 Die Zauberbude, Berlin | Die Zauberbude ist ein partizipatives Gestaltungs- und Bauprojekt an und mit der Carl-Kraemer-Grundschule. Die Nutzerinnen und Nutzer an der Schule wünschten sich für ihrem Schulhof einen schönen Ort für kleine Gruppen, der sich auch als Veranstaltungsort nutzen lässt und überdies eine Verbindung zwischen Schule und Kiez schafft. Das Projekt wurde im Herbst 2019 mit Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften geplant und im Frühling 2020 gebaut. Der Holzpavillon mit zehn Quadratmeter Grundfläche und einem vorgelagerten Podest ist mit gespaltenen Lärchenschindeln verkleidet. Diese nachhaltige und traditionelle Fassadenbekleidung ermöglicht eine Bauweise ohne Kunststoffe. Finanziert wurde das Projekt über das Programm Soziale Stadt (Fördergebiet Soldiner Straße / Wollankstraße) und durch eine Zuwendung der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie. Im Anschluss an die Führung werden zwei weitere partizipative Bauprojekte der Carl-Kraemer-Grundschule kurz vorgestellt: das Spielhaus (2021) und die Mensa (2017). Büro: Bauereignis Sütterlin Wagner Architekten.
29 Staatliche Dombauhütte, Passau | Interpretation >Hütte< als Manifestation des Immateriellen UNESCO United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization -Kulturerbes Bauhüttenwesen. Architektur: Arc Architekten Partnerschaft mbB.
10 Nördliche Geraaue, Erfurt |
Durch die Entwicklung eines 64 Hektar großen Grünzugs entlang der Gera wurde das Wohnumfeld im bevölkerungsreichen Norden dauerhaft verbessert. Auf einer Länge von über vier Kilometern, vom Nordpark bis zum Kilianipark, wurden bereits bestehende Grünanlagen aufgewertet und durch neue Parkanlagen zu einem zusammenhängenden Landschaftspark verwebt. Abwechslungsreiche Spiel- und Sportanlagen verbinden sich mit vielfältigen Gartenpartien. An den Siedlungsrändern vermitteln Parkterrassen zwischen der Stadt und dem Talraum. Der Fluss selbst wird durch attraktive Orte am Wasser erlebbar gestaltet. Der facettenreiche Erlebnisraum „Nördliche Geraaue“ ermöglicht Kommunikation und Integration. Er stellt für die Bewohnerinnen und Bewohner des Erfurter Nordens einen wichtigen Ort der Identifikation dar. Büro: geskes.hack Landschaftsarchitekten GmbH, Berlin.
05 SOS-Kinderdorf, Grimmen | SOS-Kinderdorf in Grimmen
Für den SOS‐Kinderdorf e.V. wurde eine Erweiterung des Wohn‐ und Betreuungsangebotes durch den Neubau von zwei Hausgemeinschaften
für Menschen mit Behinderung und mit höherem Tagesstrukturbedarf umgesetzt. In den beiden äußeren Gebäuden sind die Hausgemeinschaften für je zehn Bewohner sowie je eine Hauselternwohnung über zwei Etagen untergebracht. Im verbindenden mittleren Baukörper sind die Sport- und Freizeiträume, Nebenräume sowie Technikräume angeordnet. Städtebaulich wird durch die gefächerte Aufreihung und Ausrichtung der drei Häuser die bestehende dörfliche Struktur fortgeschrieben. Das Grundrisskonzept verfolgt eine klare Sortierung der Baukörper nach Nutzungseinheiten und einem hohen Komfort für die Bewohner. Die Fassaden wurden als hinterlüftete Konstruktionen mit einer unbehandelten Lärchenholzschalung ausgeführt. Büro: frank.milenz.rabenseifner.architekten.
14 Hörsaalgebäude in Homburg |
Der Baukörper wird als zweigeschossiger Pavillon in die Parklandschaft der Klinik platziert. Die konzipierte Durchwegung lässt einen neuen zentralen Ort des Campus entstehen.
Als Verbindungsglied zwischen der Bibliothek, den Seminarräumen und dem Hörsaal fungiert das zwischengeschaltete Foyer, welches diese Bereiche miteinander verzahnt und in Größe und Weite den gewünschten Anforderungen flexiblen Raum bietet. Der teilbare Hörsaal und die Bibliothek sind als wichtigste Nutzungen dem Erdgeschoß zugeordnet. Büro: CODE UNIQUE Architekten GmbH, Dresden.
09 Mutterkuhstall in Clausthal-Zellerfeld | Der in Zellerfeld auf der Bockswieser Höhe errichtete Mutterkuhstall wurde aus vom Borkenkäfer befallener, 150 Jahre alter Harzer Fichte gebaut. Die Bäume wurden vom Bauherrn geerntet, von Hand geschält und vor Ort mit einem mobilen Sägewerk eingeschnitten. Das Ergebnis ist ein 25 x 35 m großer, dem Tierwohl dienender Freilaufstall, der im Winter 40 Mutterkühen Platz bietet. Durch den hohen Anteil an Eigenleistung und die Nutzung regionaler Ressourcen konnte ein sehr nachhaltiges und gleichzeitig architektonisch anspruchsvolles Gebäude entstehen. Büro: Christian Schulte (Schulte|Maron Architekten).
30 Umnutzung der Kirche St. Maximilian Kolbe zum Malteser Campus in Hamburg-Wilhelmsburg | Mit dem Kirchbau St. Maximilian Kolbe, dessen spiralförmiger Grundform, der aufgefächerten, ansteigenden Dachkonstruktion sowie einer feinen Materialität und Detailierung hat der Architekt Jo Filke Anfang der 1970er-Jahre ein integrales Raumerlebnis geschaffen. Einen „Einraum“, dessen Qualität von jedem Standpunkt aus verändert wahrgenommen werden kann. Das Konzept für die Umnutzung mit öffentlichen sowie sozialen Funktionen des Malteser-Ordens ist eine dem Erhalt des Kirchenbaus dienende, angemessene Maßnahme für dieses außerordentliche Baudenkmal. Büro: LH Architekten (Umnutzung); Jo Filke (Kirche, 1974).
01 „Haus aus Häusern“ in Beelen | Progressiv in Geschichte und Stadtbild eingewoben: Auf dem Sockel eines Bestandshauses direkt am Kirchplatz in Beelen wurden drei eigenständige Einheiten mit unterschiedlichen Deckenhöhen bis zu 7 m errichtet, die leicht vor- oder zurückspringen. Eine Erinnerung an klassische Höfe des Landkreises. Eine betont reliefierte Klinkerfassade unterstreicht die handwerkliche Anmutung, während teilweise bis in den Innenraum hineingezogene Paneele in einer Materialmischung aus Holz und Beton sowie eine offene Raumstruktur progressive Akzente setzen. Büro: Architekten Spiekermann.
04 Wohnhaus am Hohentorsplatz, Bremen | Die sechseckige Grundfläche nutzt das keilförmige Baugrundstück, um mit einem vieleckigen »Bug« das Entrée des Viertels städtebaulich zu akzentuieren. Gemeinsam mit der gestaffelten Form des Baukörpers sorgen glasierte Ziegel als Fassadenverkleidung für lebhaftes Licht- und Schattenspiel. Die Wohngeschosse sind rund um einen hochwertig gestalteten Treppenkern gruppiert. Die Typologie lässt Unterschiede zwischen geförderten und frei finanzierten Wohnungen zugunsten einer sozial durchmischten Hausgemeinschaft in den Hintergrund treten. Büro: Hild und K Berlin / Architekten_FSB.
19 Gymnasium am Deutenberg, Villingen-Schwenningen | Das Gymnasium am Deutenberg gehört architekturgeschichtlich zu den wichtigen Bauten Günter Behnischs aus seiner Werkphase der Vorfertigung. Sie war eine der ersten Schulen in Deutschland, die in Fertigbauweise erstellt wurden, und ist seit 2006 Kulturdenkmal. Die Jury der Architektenkammer zeichnete die Sanierung als Beispielhaft aus. Aus der Begründung: „Das Verständnis für den Denkmalcharakter von Architektur der Gegenwart ist in der Bevölkerung noch sehr wenig verbreitet. Umso höher ist es der Bauherrschaft anzurechnen, diesen bis in bautechnische Feinheiten wie die Sanierung der Fenstermodule, respektiert zu haben.“
Der Architekt Günter Behnisch (Olympiaanlagen München/Plenarsaal Bonn) würde 2022 100 Jahre. Gut 20 von 34 dem Bauen im Bestand gewidmeten Touren in Baden-Württemberg gehen zu Objekten des „Baumeisters der Demokratie”. Die AKBW Architektenkammer Baden-Württemberg verknüpft den TdA zudem mit einer Ausstellung „Bauen für eine offene Gesellschaft – Günter Behnisch 100“ in Stuttgart (27.7.-3.10.). Architektur: Günter Behnisch (1922-2010, Altbau), Stuttgart | hotz + architekten PartGmbB, Freiburg.
20 Schulcampus Schäfersfeld, Lorch |
Die Realschule (1973) bildete den Ursprungsbau: die fünfeckigen Klassenräume gruppieren sich um die Halle. Es gibt Gartenterrassen, Zeichenräume im Gartenhof. In Folge entstanden weitere Gebäude: eine Sporthalle, ein zweites Schulhaus, schließlich das Gymnasium. Die Architektenkammer BW zeichnete es als „Beispielhaft“ aus. Die Jury: „Frech-fröhliche Farben verleihen dem Gebäude Wärme, der kreisförmige Grundriss Harmonie. Der Bau ist in die Landschaft eingefügt (…) Große Fenster in den Fachräumen schaffen den Eindruck vom Unterricht mitten in der Streuobstwiese.“
Der Architekt Günter Behnisch (Olympiaanlagen München/Plenarsaal Bonn) würde 2022 100 Jahre. Gut 20 von 34 dem Bauen im Bestand gewidmeten Touren in Baden-Württemberg gehen zu Objekten des „Baumeisters der Demokratie”. Die AKBW verknüpft den TdA zudem mit einer Ausstellung „Bauen für eine offene Gesellschaft – Günter Behnisch 100“ in Stuttgart (27.7.-3.10.). Architektur: Günter Behnisch, Stuttgart.
24 Breitenburg Hotel Restaurant Spa, Breitenburg | Der in den Jahren 1922/1923 im Stil des Heimatschutzes errichtete Gutshof wurde im Jahr 2015 als Kulturdenkmal eingestuft. Die landwirtschaftliche Nutzung der Gebäude ging in den Jahren zurück, zuletzt wurde der zentral gelegene Stall als Pferdestall verwendet.
30 Jahren nach Gründung eines Golfclubs wurde nun mit der neuen 80-Zimmer-Hotelanlage ein neuer Baustein zur Sicherung des denkmalgeschützten Anwesens entwickelt. Als großes und zentrales Hauptgebäude wurde der ehemalige Stall, der heute Lobby, Restaurant, Veranstaltungsbereich, zehn Maisonette-Zimmer und die Küche aufnimmt, denkmalgerecht saniert. Räumlich zurückgesetzt wurde ein Neubau ergänzt, der sich durch seine Höhe, die Materialität und die Form dem Bestand deutlich unterordnet. Büro: ARCHITEKTENBÜRO LORENZEN BDA.
32 Sanierung des Landtagsgebäudes in Mainz | Ein bürgernaher Bau, der den historischen Bestand würdigt und dabei Offenheit, Nähe und Klarheit ausstrahlt – das waren die Leitgedanken der Architekten für die Neugestaltung des Mainzer Land – tags. Mit ihrem Entwurf gewannen sie einen zweistufigen europaweiten Wettbewerb, der die umfassende Sanierung des barocken Deutschhauses – darin ist der Landtag seit 65 Jahren untergebracht – und die Neugestaltung des Plenarsaals vorsah. Nach sechs Jahren Planungs- und Bauzeit ist der Entwurf nun umgesetzt. Büro: a|sh sander.hofrichter architekten, Ludwigshafen.
07 Sanierung des Holznerhofs, Freising-Altenhausen | Leben und Arbeiten auf dem Land, Bewahrung historischer Substanz und Struktur mit zeitgemäßem Ausbau. Architektur: Büro Dantele Dipl. Ing. Architekten Stadtplaner PartG mbB.
18 Questenberg Grundschule Meißen | Die Frei- und Sportanlagen befinden sich auf einem Hanggelände mit bis zu 20 Metern Höhenunterschied. Das bestehende kleine Schulgelände wurde durch die Umwidmung von Kleingärten deutlich erweitert. Es ist ein zeitgemäßer Schulcampus entstanden, der in mehreren Nutzungsebenen vielfältige Spiel-, Pausen- und Sportangebote bereithält. Oberste Priorität bildete ein barrierearmer und kostengünstiger Campus, der sich mit der markanten Lage auf einem Bergsporn in die Stadtlandschaft einfügen sollte. Vom Campus aus ergeben sich immer wieder überraschende Blicke auf die Stadt Meißen. Büro: RiegerArchitektur Partnerschaft freier Architekten mbB Rieger Lehner Steinborn
EVERGREEN landschaftsarchitekten uhlig.seidler PartG mbB.
17 Hort Villa Lustig, Kleinmachnow | Das ehemalige Doppelhaus der Sommerfeldsiedlung in Kleinmachnow wurde bereits zu DDR-Zeiten als Hort der Steinwegschule genutzt. Durch eine Vollsanierung konnte das Haus vergrößert und in räumlicher sowie pädagogischer Hinsicht verbessert werden. Ein zweigeschossiger, in den U-förmigen Bestand integrierter Anbau verbindet beide Etagen mit dem großen Garten. Das historische Erscheinungsbild des Hauses wurde straßenseitig sensibel rekonstruiert und kontrastiert gartenseitig mit dem Anbau, der die Transformation vom Wohn- zum Kinderhaus sinnbildlich erzählt. Die streng-spielerische Gestaltung der Holzverschalung ist Resultat intensiver Farb- und Proportionsanalysen. Planung:
werkgruppe kleinmachnow Architekten PartGmbB, Kleinmachnow, Landschaftsplanung:
Albert Armbruster Landschaftsarchitekten, Berlin.
03 Quartier WIR, Berlin | Im Quartier Wir sind in Holzmischbauweise fünf Häuser mit 114 Wohnungen für rund 250 Nutzerinnen und Nutzer entstanden. Die kleine, einheitlich gestaltete Siedlung in Berlin-Weißensee besteht aus vier- und fünfgeschossigen Häusern um zwei Höfe mit Sitz- und Spielflächen. In den Häusern gibt es unterschiedliche Begegnungsräume mit Schwimmbad, eine Physiotherapiepraxis, eine Kita, eine Werkstatt und Gemeinschaftsräume, die allesamt auch die Menschen der Umgebung nutzen können. Das Quartier vereint Eigentumswohnen und genossenschaftliches Wohnen in einer bunten sozialen Mischung aus Mietwohnungen, Wohngemeinschaften und Clusterwohnungen für soziale Trägerinnen und Träger. Die Modulbauweise der Holzbauten basiert auf einem Stützensystem mit Massivdecken und damit auf einer einheitlichen Tragstruktur in allen Häusern. Die Standardisierung auf drei Gebäudetypen und der Ausbau mit Leichtbauwänden sorgen für eine hohe Flexibilität der Wohn- und Nutzungsformen und deren künftige Anpassungsfähigkeit. Die Gebäudehülle erreicht einen sehr guten U-Wert im KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau -40-Standard. Büro: DeO Deimel Oelschläger Architekten GmbH.
27 Ausbau der Trinitatiskirchruine Dresden zur Jugendkirche | Die Kubatur der erhaltenen Kirchruine definiert die Hülle für die neue Jugendkirche. Die unter Denkmalschutz stehenden Gebäudeteile der Kirche bleiben erhalten und werden mit neuen Einbauten ergänzt. Das Erscheinungsbild der Ruine wird sehr zurückhaltend erweitert. Einziges sichtbares äußeres Element ist ein Glaskubus über der Vierung des Kirchenschiffs, welcher sich zwischen und über den bestehenden Mauern und Bögen abbildet. Das Gebäudeinnere hingegen wurde in Teilen neu konzipiert, um den gestalterischen und funktionalen Anforderungen gerecht zu werden.
Vermauerte Fensteröffnungen wurden geöffnet und neu verglast. Eine neue Sichtbetondecke auf Höhe der ursprünglichen Emporen mit einem hohen quadratischem Glasaufbau lässt einen Raum für multifunktionaler Nutzung entstehen. Durch Hinzuschalten oder Abtrennung der Seitenschiffe sind viele verschiedene Veranstaltungskonzepte realisierbar. Büro: CODE UNIQUE Architekten GmbH.
26 Besucher- und Dokumentationszentrum für die Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe | Unweit der Stadt Gardelegen fand am 13. April 1945 ein perfides Verbrechen des Nationalsozialismus statt. Über 1.000 KZ-Häftlinge wurden in eine Feldscheune des Gutes Isenschnibbe getrieben und bei lebendigem Leibe verbrannt. Zum Gedenken der Opfer wurde am Rande des Ehrenfriedhofs – ein in den 1950er-Jahren entstandener Erinnerungsort – ein Besucher- und Dokumentationszentrum erbaut, das 2020 eröffnet werden konnte. Der von dem Berliner Büro BHBVT Gesellschaft von Architekten mbH geplante, sich respektvoll zurücknehmende monolithische Baukörper erstreckt sich mit seiner weitgehend geschlossenen Fassade entlang jenes Feldweges, den die Opfer an jenem verhängnisvollen Tag zu gehen hatten. Schroff und verschlossen zeigt sich das betonsichtige Gebäude an dieser Seite, ehe es in einem aus der flachen Form geschnittenen Eingangsbereich mündet. Büro: BHBVT Gesellschaft von Architekten mbH Berlin Haberer Vennes Tebroke Jaeger, Berlin.
06 Strohballenhaus, Weimar | Das Strohhaus ist Teil eines ökologisch orientierten Wohnprojektes im sogenannten Ziegelhof. Es ersetzt einen zum Wohnen ausgebauten Schafstall, der nach den 1990ern einen jahrelangen Leerstand erfuhr. Aufgrund der schadstoffbelasteten Bausubstanz musste das Gebäude zurückgebaut werden. Die gesunden vier Wände aus dem Baustoff Stroh, das nebenan auf dem Feld wächst, überzeugen in ihren statischen und dämmtechnischen Eigenschaften, bieten den Bewohnerinnen und Bewohnern eine gehobene Wohnqualität und kosten im Betrieb fast nichts. Neben dem Stroh kamen noch weitere Ur-Materialien wie Lehm und Kalk zum Einsatz. In Kombination mit der geradlinigen Architektur konnte gemäß des Konzepts „back to the roots“ ein zukunftsorientiertes und nachhaltiges Bauwerk entstehen. Büro: Z·Architektur GbR, Weimar.
21 Schaudepot des Ruhr Museums, Umbau der ehemaligen Salzfabrik in Essen | Vor spektakulärer Industriekulisse entstand in der ehemaligen Salzfabrik des UNESCO Welterbes Zollverein in Essen das neue Schaudepot des Ruhr Museums als begehbares Museumslager. Es veranschaulicht auf beeindruckende Weise die Substanz, Größe und Diversität der drei Sammlungen des Ruhr Museums ebenso wie die Hauptaufgaben eines Museums: Sammeln, Bewahren und Erforschen. Der Umbau des denkmalgeschützten Industriebaus wurde im Rahmen des Programms „Nationale Projekte des Städtebaus“ gefördert. Büro: planinghaus architekten BDA I Daube und Seegräber PartG mbB.
31 Justizzentrum Greifswald | Bereits 2015 wurde das denkmalgeschützte Gerichtsgebäude von 1899 in der Domstraße um den Neubau des Grundbuchamtes ergänzt. Durch die aktuelle, umfassende Erweiterung wird der Standort des historischen Gerichtsgebäudes und des Grundbuchamtes in ein zentrales Justizzentrum zur Unterbringung von insgesamt vier Gerichten ausgebaut. Durch das neue Justizgebäude wird die städtebauliche Universitätsstruktur entlang der Stadtmauer geschlossen, die äußere Erscheinung des Grundbuchamtes wird im Neubaubereich konsequent weitergeführt: Die Erweiterung erhält ebenfalls Fassaden aus Corten-Stahl sowie Faserzement-Platten und bildet mit dem Grundbuchamt ein Gesamtensemble, welches den historischen, ziegelroten Klinker der Altstadt in einem modernen, rostroten Material ergänzt bzw. weiterführt. Büro: buttler architekten GmbH, Rostock.
15 Neubau Institutsgebäude Mathematik der Christian-Albrechts-Universität, Kiel | Der Neubau Mathematik markiert mit seiner kompakten Baukörperform den Übergang von der Campusmagistrale zum Wissenschaftspark. Gleichzeitig bildet das dreigeschossige Gebäude den nördlichen Abschluss des Heinrich-Hecht-Platzes. Mit seinem architektonischen Ausdruck fügt sich der Neubau in den bestehenden Kontext ein. Über den Haupteingang gelangt man in das Foyer des Gebäudes, das mit dem lichtdurchfluteten Atrium einen zentralen Kommunikations- und Interaktionsraum bildet. Offene Arbeitsplätze mit unterschiedlichen Aufenthaltsqualitäten sind sowohl um das Atrium als auch auf den Galerien in den Obergeschossen angeordnet. Die zentralen Hörsäle, Seminar- und Multifunktionsräume werden ebenfalls von dort erschlossen. Das Herzstück, die Bibliothek, die sich über zwei Geschosse erstreckt, wird durch ein großzügiges Glasdach mit Licht durchflutet. Büro: bbp : architekten bda.
28 Bibliothek des Klosters in Rehburg-Loccum | Die neue Bibliothek bildet ein harmonisches Ganzes mit den denkmalgeschützten Bestandsbauten. Eine geschichtete Sandsteinfassade setzt die vorhandene Materialität des Klosters fort. Vertikale Holzlamellen schützen
die Bibliotheksräume vor intensivem Sonnenlicht und Überhitzung und bilden eine fein durchbrochene Gebäudehülle. Während im Erdgeschoss die öffentlichen Bereiche angeordnet sind, befinden sich in den Obergeschossen
Magazinräume zum Schutz wertvoller Bücher. Insgesamt werden
hier ca. 120.000 Bände aus unterschiedlichen Zeitepochen aufbewahrt. Büro: Bibliothek: Tore Pape (pape+pape architekten)
Landschaftsarchitekt Ernst Wolfgang Wette, (Wette & Küneke GbR).
08 Umbau Remise in Wiesenburg | Die ursprünglich als Stall und Scheune genutzte Backstein-Remise wurde zu einem Wohnhaus nach KfW 70 Standard umgebaut. Das Innere des Gebäudes bildet, abgesehen von einigen Nebenräumen, nur einen Raum, da die im Bestand vorhandenen, versetzten Ebenen belassen und durch Treppen verbunden wurden. So entstanden drei offene Etagen für Essen, Wohnen und Schlafen. Von der Wohnebene schaut man durch ein großes Panoramafenster ins Grüne. Wert gelegt wurde auf ökologische Baustoffe wie Lehm und auf Maßnahmen zur Energieeinsparung. Eine Erdwärmepumpe erzeugt Heizungsenergie und Warmwasser während eine Photovoltaik Anlage den dafür erforderlichen Strom liefert. Büros: architekturbüro.wiesenburg, Baubüro.eins, Hamburg.
02 Umnutzung Ehemalige Panzerhalle in Landau | Bei der Konversion der alten Panzerhalle war ein sensibler Umgang mit dem Altbestand erforderlich, der städtebaulich eingeordnet werden musste. Das Haus-im-Haus-Prinzip wurde gewählt. Die holzverkleideten Boxen stehen dabei konstruktiv eigenständig hinter der Bestandsfassade. Im Kontrast zum rauen Beton, den filigranen Fensterelementen und den alten Toren entstand eine mehrschichtige Fassade, die den besonderen Charakter der Halle unterstreicht. Allen 15 Wohneinheiten ist ein privater Garten zugeordnet; daneben gibt es gemeinschaftliche Grünflächen und Spielplätze. Büro: René Krüger, krüger architektur, Karlsruhe.
12 Umnutzung Fördermaschinenhaus in Quierschied-Göttelborn | Im denkmalgeschützten ehemaligen Fördermaschinenhaus II der Grube Göttelborn entstand im UG eine Praxis für Ergotherapie und im EG/ Halle durch Einbau von gestapelten Seefrachtcontainern im Haus-in-Haus-Prinzip eine Wohnung. Die Container wurden innen mit Wandverkleidungen aus Sperrholz versehen und sind vertikal über eine Rohstahltreppe verbunden. Angefügte Balkone und großzügige Öffnungen in der bestehenden Fassade machen den Raum erlebbar und sorgen für spannende Sichtbeziehungen.
Großformatige Schiebeläden bieten Sonnen- und Witterungsschutz. Büro: Schaus Decker Architekten GmbH, Sulzbach.
11 Umbau einer Seifenfabrik in einen Biomarkt, Aschersleben | Unmittelbar am Promenadenring mit seiner denkmalgeschützten Stadtbefestigung und dem Rabenturm hat die Ascherslebener Gebäude- und Wohnungsgesellschaft mbH der „Niederlage“ einer früheren Seifenfabrik nach 30 Jahren Leerstand neues Leben eingehaucht. Die hier wieder geschaffenen Räume werden vom Biomarkt „Besser Leben“ sowie einer Kaffeerösterei genutzt. Das denkmalgeschützte Fabrikgebäude wurde behutsam saniert, umgebaut und ergänzt. Die Stadtmauer läuft mitten durch das Bauwerk und teilt dieses in einen hohen, teilunterkellerten und einen flachen, langgestreckten, nach der Sanierung nur teilweise überdachten Bereich.
Die neu verwandten Materialen wie der Sichtbetonfußboden oder der Küchenraumeinbau aus Fichtenholz sowie die baulichen Hinzufügungen zeigen Zeitgenossenschaft. Auf dem Hof der Hohen Straße 6 – einem Ort, der bei einem Besuch sofort sein Zukunftspotenzial offenbart – wurde so ein erster beispielgebender Baustein platziert: Auszeichnung Hannes-Meyer-Preis 2021. Büro: ARGE Hopf & Fuss, Aschersleben.
23 Deutsches Auswandererhaus – Erweiterung, Bremerhaven | Der Neubau ist als prägnanter Baustein neben dem solitären Bestandsgebäude positioniert. Während das Gebäude von 2005 der Auswanderung gewidmet ist, thematisiert der Neubau die Einwanderung. Dies spiegelt sich in der Fassade wider. Sie besteht aus einer komplexen Schichtung aus kassettenartigen Betonsegmenten, in die Porträts von Menschen mit Einwanderungsgeschichten eingraviert sind. Die Führung findet im Außenbereich statt. Für die Individuelle Besichtigung des Innenbereichs kann ein Museumsticket erworben werden. Büro: Andreas Heller, Andreas Heller Architects & Designers.
Inhaltsverzeichnis der Projekte
Wohnen, Park, Versorgung 01 – 12
Hochschulen, Schule, Kinder 13 – 20
Museen und Ausstellung 21 – 23
Hotel und Theater 24 – 25
Gedenken und Kirche 26 – 30
Justiz und Landtag 31 – 32